Kleine chirurgische Eingriffe
Mit einer Fläche von ca. 2 qm ist die Haut das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt gegen Umwelteinflüsse wie Kälte, Sonne und Krankheitserreger, will aber auch selber geschützt sein. Ein kleiner Riss in der Haut kann sehr schmerzhaft sein. Hautveränderungen jedoch – ob gut- oder bösartig – schmerzen vielfach nicht. Sie sollen jedoch unbedingt genau untersucht – und im Zweifelsfall entfernt werden.
Meistens ist dies mit einer lokalen Betäubung möglich.
Die entfernten Hautveränderungen werden zur histologischen Untersuchung an die Pathologie versandt.
Die Fäden werden in der Regel nach 7 bis 10 Tagen gezogen.
Grundsätzlich unterschieden werden muss zwischen gut- und bösartigen Veränderungen der Haut und des Unterhautgewebes.
Zu den häufigsten gutartigen Hautveränderungen zählen u.a. die folgenden:
Atherome (sog. Grützbeutel)
Atherome sind Zysten, die von den Talgdrüsen ausgehen, sich langsam entwickeln und erbsen- bis faustgroß sein können. Die talggefüllten Unterhautknoten können an allen Körperstellen auftreten. Häufig betroffen sind Kopfhaut, Gesicht und Rücken. Endzünden sie sich, vergrößern sich die Knoten schnell, die Haut rötet sich und es treten Schmerzen und manchmal sogar Fieber auf. Spätestens dann ist eine chirurgische Behandlung erforderlich, die in aller Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt wird.
Lipome (Fettgewebsgeschwülste)
Lipome sind gutartige Wucherungen des Unterhautfettgewebes, die vorgewölbte Knoten in der Haut verursachen. Die Knoten sind prall und elastisch. Sie verursachen oftmals keine Schmerzen, manchmal einen Druckschmerz. Eine Knotenbildung am Körper sollte immer ärztlich begutachtet und im Zweifelsfall chirurgisch entfernt werden, da eine endgültige Diagnostik nur durch eine feingewebliche Untersuchung möglich ist.
Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
Schleimbeutel haben Polsterfunktion und befinden sich meist an vorspringenden Körperstellen wie Ellenbogen, Kniegelenk oder Fußballen. Nach Verletzungen können Entzündungen entstehen, die oftmals die Entfernung des Schleimbeutels erforderlich machen. Der Eingriff erfolgt in der Regel in örtlicher Betäubung. Die Wundheilung ist meist bereits nach zwei Wochen abgeschlossen.
Bösartige Hautveränderungen
können in der Behandlung aufwändiger sein, eine frühzeitige Untersuchung – und dann auch Entfernung ist ratsam.
Zu den häufigsten bösartigen Hauterkrankungen zählen die folgenden:
Basalzellkarzinom
Das sog. Basalzellkarzinom tritt meist an sonnenexponierten Arealen wie dem Gesicht auf. Es wächst langsam und ist gut zu diagnostizieren. Da es im Gegensatz zu anderen Hautkrebserkrankungen keine Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet, ist die lokale Entfernung in aller Regel ausreichend.
Spinaliom (Plattenepithelkarzinom)
Es tritt ebenfalls vielfach an sonnenexponierten Stellen auf, häufig am Übergang von Schleimhaut zu Haut. Durch sein ungehemmtes Wachstum werden angrenzende Strukturen zerstört, so dass ein erheblicher Gewebeschaden verursacht werden kann. Durch frühzeitige und vollständige Entfernung kann das Spinaliom endgültig und dauerhaft geheilt werden. Metastasen kommen nur im weit fortgeschrittenen Stadium vor.
Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)
Dieser besonders bösartige Hauttumor weist unterschiedliche Wachstumszellen auf. Bis auf wenige Ausnahmen ist die vollständige operative Entfernung mit entsprechendem Sicherheitsabstand die einzige Therapie der Wahl.