Arthrose
Die Arthrose ist eine – meist schmerzhafte – degenerative Gelenkerkrankung.
Es kommt aus verschiedenen Gründen zu einer Abnutzung der den Knochen überziehenden Knorpelfläche. Hierdurch entstehen wiederkehrende Entzündungen, es entstehen Verformungen der Gelenke.
Jedes Gelenk kann arthrotisch werden. Am häufigsten betroffen sind die Hände, Knie- und Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule. Einmal zerstörter Knorpel kann nicht wieder gebildet werden!
Die Arthrose wird in 4 Stadien eingeteilt:
Die radiologische Ausprägung einer Arthrose wird nach dem Kellgren-Lawrence-Score in vier Grade unterteilt:
Grad 0: Keine Arthrosezeichen
Grad 1: Geringe subchondrale Sklerosierung. Keine Gelenkspaltverschmälerung oder Osteophyten
Grad 2: Geringe Gelenkspaltverschmälerung und beginnende Osteophyten Bildung, angedeutete Unregelmäßigkeiten der Gelenkfläche
Grad 3: Ausgeprägte Osteophyten Bildung, deutliche Unregelmäßigkeiten der Gelenkfläche
Grad 4: Ausgeprägte Gelenkspaltverschmälerung bis zur vollständigen Destruktion, Deformierung/Nekrosen der Gelenkfläche
Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung einer Arthrose
Neben der steigenden Lebenserwartung gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die die Entstehung einer Arthrose begünstigen.
Unter anderem ist dies ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels etwa durch Übergewicht, Gelenk – und Fußfehlstellungen, besondere Gelenkbelastung durch verschiedene Zwangshaltungen (bei der Arbeit, im Leistungssport etc.).
Eine weitere Ursache ist die sog. posttraumatische Arthrose. Diese kann z.B. nach einem fehlverheilten Knochenbruch entstehen oder einer initialen Schädigung der Knorpelfläche.
Aber auch Stoffwechselerkrankungen wie z.B. die Ablagerung von Harnsäurekristallen (Gicht), Diabetes mellitus und Alkoholkonsum können im Verlauf zu einer Knorpelschädigung führen. Insgesamt weiß man mittlerweile um den großen Einfluss, den eine gesunde Ernährungsweise auf die Verminderung von entzündlichen Prozessen im Körper, also auch die Arthrose Begünstigung hat.
Diagnose
Im Vordergrund steht die klinische Untersuchung durch einen Facharzt der Orthopädie oder Unfallchirurgie.
Ergänzend wird in der Regel eine Röntgenaufnahme veranlasst, nur selten ist eine MRT – oder CT – Untersuchung sinnvoll.
Therapie
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Knorpelverschleiß zu verlangsamen – nicht jede Therapie ist für alle Menschen gleich sinnvoll.
Veränderung der Lebensbedingungen
Der Gelenkknorpel selbst besitzt keine Blutgefäße. Daher ist das Gelenk auf Bewegung angewiesen, um die Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel zu befördern. Hierzu ist kein Leistungssport nötig – sinnvoller ist eine regelmäßige Bewegung, regelmäßige Übungen zur Muskelkräftigung sowie auch Bewegung im Wasser.
Ein weiterer wichtiger Effekt, der sich hierdurch ergibt, ist die Reduktion von Übergewicht.
Medikamentös
NSAR – hierbei handelt es sich um sog. nicht steroidale Antiphlogistika, also antientzündliche Medikamente, die kein Kortison enthalten. Obwohl sie kurzzeitig angewandt die Symptome lindern können, sind sie aufgrund der möglichen Nebenwirkungen nicht für jeden geeignet.
Kortison
Kortison Präparate sollten nicht regelhaft zur Anwendung kommen, können jedoch in Einzelfällen die Beschwerden deutlich lindern.
Hyaluronsäure
Bei der Hyaluronsäure handelt es sich um einen natürlichen Mehrfachzucker (Polysaccharid), welcher im menschlichen Körper nahezu überall vorkommt.
Sie ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkschmiere (Synovia). Aufgrund ihrer Struktur kann Hyaluronsäure Wasser binden und so zur Stabilität und reibungsfreien Mechanik der Gelenke beitragen.
Aufgrund ihrer Beschaffenheit wird oral aufgenommene Hyaluronsäure schlecht resorbiert und durch spezielle Enzyme, sogenannte Hyaluronidasen rasch abgebaut. Zur Behandlung der Arthrose werden spezielle Hyaluronsäure – Präparate unter sterilen Bedingungen direkt in das erkrankte Gelenk injiziert.
Abhängig von der Größe des Gelenkes und dem Grad der Arthrose können dies 3-5 Injektionen im Abstand von einigen Tagen sein.
Die Beweglichkeit des Gelenkes wird verbessert, die Knorpelzellen werden zur Bildung von körpereigenem Hyaluron angeregt.
Durch Blockierung von abbauenden Enzymen wird der Knorpelzellabbau reduziert und der Knorpel geschützt, die entzündlichen Prozesse sind rückläufig, die Schmerzen werden vermindert.
Über eine bestmögliche Therapie beraten wir Sie gerne in unserer Praxis.