Sulcus ulnaris Syndrom

Sulcus Ulnaris Syndrom („SUS“, „Kubitaltunnel – Syndrom“)

Sulcus ulnaris Syndrom Dortmund

Von einem Sulcus ulnaris Syndrom spricht man, wenn der sog. Ellennerv (Nervus ulnaris), der von der Halswirbelsäule kommend in Richtung des kleinen Fingers verläuft, im Bereich des Ellenbogens (dem sog. Kubitaltunnel ) mechanisch eingeengt ist.

Der Ellennerv ist sehr empfindlich, gemeinhin kennt man seine Lokalisation im Ellenbogenbereich als sog. „Musikantenknochen“.

Die Aufgabe des N. ulnaris ist es, den ellenseitigen 4. und 5. Finger sensibel sowie u. a. einen Großteil der Handmuskulatur motorisch zu versorgen. Bei einer Schädigung des Nerven kann das Abspreizen und Zusammenbringen der Finger nicht mehr adäquat durchgeführt werden.

 

Ursachen und Symptome

Seine oberflächliche Lage macht den Ellennerv empfindlich gegen äußere Einflüsse wie z.B. chronische Druckbelastungen, aber auch Arthrose im Ellenbogengelenk, (fehlverheilte) Brüche oder Verdickungen des Bandes über dem Tunnel können unter anderem dieses Nervenengpasssyndrom hervorrufen.

Das Hauptsymptom eines Sulcus ulnaris Syndroms ist das Einschlafen, Kribbeln und auch Taubheitsgefühl der äußeren Handkante, des kleinen Fingers sowie des äußeren Teils des Ringfingers. Anfänglich bessern sich die Symptome meist noch. Je weiter fortgeschritten das SUS ist, desto häufiger bestehen die Beschwerden und es kommt zu einem Abbau bestimmter Handmuskeln und damit zu einer Kraftminderung der Hand.

Diagnose

Um die Diagnose eines Sulcus ulnaris Syndrom zu stellen ist neben der Schilderung der Beschwerden durch den Patienten eine körperliche Untersuchung erforderlich. Ergänzend kann ein Röntgenbild oder auch eine Ultraschalluntersuchung dabei helfen, die Diagnose zu erhärten. Durch eine anschließende neurologische Untersuchung sowie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit wird das Sulcus ulnaris Syndrom endgültig diagnostiziert.

Therapie

Ein Sulcus ulnaris Syndrom muss nicht immer sofort operiert werden. Gerade zu Anfang und bei nur gering ausgeprägten Beschwerden kann zunächst mit einer konservativen Therapie begonnen werden.

Erst wenn das Sulcus ulnaris Syndrom fortgeschritten, d.h., die Nervenleitgeschwindigkeit relevant vermindert ist und der Leidensdruck hoch oder sich sensible oder motorische Ausfälle zeigen, sollte eine Operation durchgeführt werden.

Eine zu lang andauernde Kompression kann einen dauerhaften Druckschaden am Nerven hinterlassen, so dass die Gefahr besteht, dass sich die auftretenden Beschwerden nicht mehr vollständig zurückbilden.

Bei der Operation wird ein Hautschnitt am innenseitigen Ellenbogen durchgeführt und unter vergrößerter Sicht mit einer Lupenbrille das einengende Band des Kubitaltunnels aufgesucht und durchtrennt. Ggf. wird der Nerv von Narbengewebe befreit (z.B. nach früheren Unfällen oder Operationen).

In der Regel reicht eine Regionalanästhesie („Armbetäubung“) für die Operation aus. Es kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, den Eingriff in einer kurzen Narkose durchzuführen. Dies werden wir aber individuell im Vorgespräch klären.

Die Fäden werden üblicherweise nach 10 Tagen entfernt. Eine Ruhigstellung (z.B. im Gips) ist in der Regel nicht erforderlich.

Berufstätige sind – abhängig von der beruflichen Belastung – nach 2-3 Wochen wieder arbeitsfähig.

Zur Weiterbehandlung und Narbenpflege leiten wir Sie selbstverständlich an.

Ob und wann das Pausieren eines vorhandenen Blutverdünners sinnvoll ist, klären wir individuell im Vorgespräch der Operation.

 

Risiken

Wie bei jeder Operation wird der Patient selbstverständlich im Vorfeld über mögliche Risiken aufgeklärt.

Die üblichen zu nennenden Risiken sind insbesondere Blutungen, Blutergüsse, Infekte, Wundheilungsstörungen, Verletzung von Nerven und Gefäßen mit Taubheitsgefühl und Bewegungseinschränkungen. Verbleib von Beschwerden, insbes. bei bereits bestehender Vorschädigung des Nerven, Narbenbildung, Rezidiv (Wiederkehren der Einengung), chronisches Schmerzsyndrom („M. Sudeck“, „CRPS“). Individuelle Risiken oder Ergänzungen erfolgen jedoch immer in einem persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch vor dem Eingriff.